Im Schatten des Kölner Doms fand von 02.-05. September das Alternativprogramm des Paralympischen Jugendlagers Tokio 2021 statt.
Parallel zu den in Tokio stattfindenden Paralympischen Spielen trafen sich 18 junge Nachwuchsathlet*innen für das Highlight der im November 2019 gestarteten „Mission Tokyo 2020“ – das Paralympische Jugendlager.
Nach der offiziellen Akkreditierung und der anschließenden Begrüßungsrunde wurde der Abend eingeläutet. Hier wartete die erste Überraschung auf die Teilnehmenden. Bei lauter Musik, Lichtorgel und unter dem tosenden Applaus des Leitungsteams wurden alle im geschmückten Teamraum empfangen und gefeiert. Nach der obligatorischen Einführung in das Programm des PJLs klang der Abend entspannt aus.
Der erste Morgen des Paralympischen Jugendlagers startete mit dem durch zwei Teilnehmer*innen angeleiteten Frühsport. Frühsport. Als Teil der „Wochenendchallenge“ bereiteten die Teilnehmer*innen jeden Morgen um 7 Uhr (!!) ein neues schweißtreibendes Programm vor.
Nach der ersten Stärkung beim Frühstück wurden die Athlet*innen des Team Deutschland Paralympics bei ihren Wettkämpfen in Tokio aus der Ferne angefeuert. Neben zahlreichen starken Leistungen konnten auch die Medaillen in der Leichtathletik, beim Schwimmen und beim 3-Stellungskampf an dem Tag gefeiert werden.
Jetzt war es aber an der Zeit in die japanische Kultur einzutauchen. Mit der Chefköchin und der Gründerin von „GoldenTabel“, waren zwei ausgewiesene Expertinnen der japanischen Kulinarik zu Gast. Ein Sushi Kurs, der sowohl Geschichten rund um das wohl bekanntesten Gericht Japans bereithielt, als auch die Möglichkeit, sich selbst als Sushi-Chef zu versuchen. Der Kreativität waren hier keine Grenzen gesetzt!
Gestärkt vom Essen und glücklich über die selbstkreierten Delikatessen, folge anschließend das nächste Highlight. Das Ziel diesmal: die Deutschen Sporthochschule Köln. Erwartet wurde die Delegation bereits von Professor Dr. Thomas Abel. Der Professor für Paralympischen Sport befasst sich schon sein gesamtes Wissenschaftlerleben mit dem Sport von Menschen mit Behinderung und wirbt unermüdlich für ein Miteinander und Vielfalt im Sport.
Angeleitet von den beiden Rollstuhlbasketball Profis Ryan Wright und Bulut Kodal von den Köln 99ers, stand in den Hallen der „SpoHo“ eine Einführung ins Rollstuhlbasketball auf höchstem Niveau auf dem Programm. Während sich die eine Hälfte der Gruppe mit Dribblings, der Koordination im Rollstuhl und Korblegern vergnügte, war die andere Gruppe auf dem Gelände der SpoHo unterwegs. Hier wurden Einblicke hinter die Kulisse der einzigen Universität in Deutschland gewährt, die sich ausschließlich dem Themenfeld Sport und Bewegung widmet.
Nach den beiden ereignisreichen ersten Tagen in Köln wurden die Teilnehmer*innen am Samstag erneut früh zum Sport animiert. Nach dem stärkenden Frühstück war es so weit. Eine Liveschaltung zum Spiel um die Bronzemedaille der Rollstuhlbasketballnationalmannschaft der Damen. Von Ort begrüßte der Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbandes, Torsten Burmester, das Paralympische Jugendlager. Es werden Fragen der Teilnehmer*innen beantwortet und Liveeindrücke aus Tokio geschildert. Nach den selbst gewonnenen Erfahrungen vom Freitag, wurde während des anschließenden Spiels reichlich gefachsimpelt.
Der Sommer in Köln ließ auf dem Gang zum Deutschen Sport- und Olympiamuseum am Nachmittag beste Stimmung aufkommen. Viele Passanten wurden auf die parallel stattfindenden Paralympics aufmerksam gemacht. Auf dem Dach des Deutschen Sport- und Olympiamuseums wurde es dann wieder sportlich. Während die eine Hälfte der Gruppe eine interessante Führung durch das Museum erhielt, versuchte sich der andere Teil im Sitzvolleyball. Angeleitet von der Betreuerin Lena Kreft wurden sowohl die Regeln des Sitzvolleyballs als auch die Grundtechniken erlernt. Im Spiel konnte das Gelernte mit vielen großartige Ballwechsel gezeigt werden. Nach den Impressionen auf und im Museum, war der Rückweg über die Deutzer Brücke der letzte Bewegungsakt am Tag.
Der Sonntag und somit der finale Tag des Paralympischen Jugendlagers Tokio 2021 hielt für die Nachwuchsathlet*innen noch einen spannenden Workshop bereit. Nach dem obligatorischen Frühsport wurden die Teilnehmer*innen vom Juniorteam der Deutschen Behindertensportjugend empfangen. Die jungen Engagierten lernten die Teilnehmer*innen bereits beim virtuellen Zwischentreffen im November kennen. In vier Kleingruppen entwarfen die Teilnehmer*innen Pläne für ein inklusives Schulsportfest. Der Frage, was bei einer solchen Veranstaltung alles mit dazugehört wurde gemeinsam nachgegangen und kreative Ideen entwickelt.
Zum Abschluss eines großartigen Wochenendes wurde noch die gemeinsame „Mission Tokyo 2020“ reflektiert. Gestartet mit dem Vortreffen im November 2019, die zwei Workshopwochenenden in Frankfurt und Duisburg, die acht virtuellen Treffen sowie das Zwischentreffen 2020 haben die Gruppe bis zu diesem Zeitpunkt begleitet. Neben neu entstandenen Freundschaften ist vor allem der Austausch untereinander und über den Sport hinaus für alle bereichernd gewesen.
Mit Blick in die Zukunft und den Abschluss der „Mission Tokyo 2020“ freuen sich jetzt aber schon alle auf ein Nachtreffen im November 2021.
Auf dem Instagram Kanal der Deutschen Behindertensportjugend finden sich weitere tolle Einblicke hinter die Kulissen des Paralympischen Jugendlagers Tokio 2021.